Macht und Funktion
[Historisches Drama, 8 Spieler (6m / 2w) – Spielzeit ca. 60 Minuten, 2012]
Dieses Theaterstück wird vertreten vom adspecta Theaterverlag: Link
Leseprobe: Link
1938, im April. Österreich wurde einen Monat zuvor an das Deutsche Reich angeschlossen. Ausgangspunkt des Theaterstücks ist der Besuch des Reichsorganisationsleiter Robert Ley in der Tabakfabrik Linz. Die Tabakfabrik wurde zwischen 1928 und 1935 gebaut und stellte den Maßstab für Industriebauten in jener Zeit dar. Peter Behrens, der heute als Erfinder der Corporate Identity gilt, und Alexander Popp, die beiden Architekten, sind neben dem Reichsorganisationsleiter und dem Fabrikdirektor Dr. Karl Dorrek die zentralen Figuren dieses Stücks.
Während der Reichsorganisationsleiter das klare Ziel vor Augen hat, alles nur Mögliche an Zigarettenproduktion aus der Fabrik herauszuholen, sieht sich der Direktor der Situation gegenüber, dass er der SS jene Mitarbeiter melden muss, die jüdisch oder mit einem jüdischen Partner verheiratet sind. Derweil streiten sich die beiden Architekten über den Sinn von Architektur und die Möglichkeiten, die Produktion weiter zu erhöhen, doch der Streit eskaliert, als der Deutsche Peter Behrens seinem Architektenschüler Popp vorwirft, dass dieser als Österreicher schon vor dem Anschluss Österreichs an Nazideutschland mit den Nazis paktiert hat – und das vor allem, um seine eigenen Bauprojekte zu verwirklichen. Zu guter Letzt treffen sich Peter Behrens und Karl Dorrek mit dem Linzer Bischof Gföllner, einer der entschiedendsten Gegner der Nazis in Österreich, doch der Reichsorganisationsleiter erwischt die drei und glaubt an eine Verschwörung, doch Peter Behrens gelingt es für den Moment, die Situation zu retten, ehe das Spiel in einem unsicheren und offenen Ende ausgeht.